Gesundheitssprecherin Zimmermann: „Quantität allein reicht im Kampf gegen den Ärztemangel nicht aus.“

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Die Ärzte-Ausbildung im Land muss auch qualitativ überzeugen können

Die VN berichtet in ihrer Ausgabe am 14.09.2023 über eine bundesweite Evaluierung zur Ärzteausbildung. Für Vorarlberg fiel das Ergebnisse der Umfrage dabei schlecht aus: Auf einer möglichen Skala von 1 bis 6 (Höchstwert) bewerteten die befragten Turnusärzte die Ausbildungsqualität im Land mit 4,42. Damit liegt Vorarlberg im Bundesvergleich an drittletzter Stelle. Die SPÖ-Gesundheitssprecherin Elke Zimmermann meint dazu: „Diese ernüchternden Zahlen sollten ein Weckruf für die Verantwortlichen in unserem Land sein. Zu glauben, dass wenn man einfach mehr Medizinerinnen und Mediziner ausbildet, wird alles gut, ist ein Trugschluss. Denn nicht nur die Quantität ist ausschlaggebend, sondern vor allem auch die Qualität der Ausbildung.“

Aufholungsbedarf bei Ausbildungsqualität im Land

In Vorarlberg habe man in diesem Bereich offenbar eklatanten Aufholungsbedarf, betont die SPÖ-Landtagsabgeordnete. „Die Zahlen der Umfrage zeigt es deutlich: Die jungen Ärztinnen und Ärzte wünschen sich eine bessere Ausbildung. Dass sie den derzeitigen Ausbildungsstand in den Spitälern schlecht bewerten, ist bedenklich.“ Hier gehe es immerhin um junge Menschen, die sich dazu entschließen einen Berufsweg einzuschlagen und Herzblut in eine Sache zu legen. Diese sollten die bestmögliche Ausbildung erhalten und nicht unnötige Hindernisse in den Weg bekommen, meint Zimmermann: „Dass gerade im Gesundheitsbereich, wo händeringend nach Fachkräften gesucht wird, nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, ist für mich einfach unverständlich.“

Ärzteausbildung bei Gesundheitskonferenz diskutieren

Der Status Quo dürfe jedenfalls nicht beibehalten werden, betont die SPÖ-Gesundheitssprecherin: „Das Land muss hier handeln und die Ausbildungsqualität verbessern.“ Die SPÖ-Landtagsabgeordnete sieht dabei in der für Herbst geplanten Gesundheitskonferenz des Landes einen durchaus geeigneten Rahmen, um das Thema in Angriff zu nehmen. „242 Turnusärzte in Vorarlberg haben sich an dem Evaluierungsprozess beteiligt und ihrem Unmut über die mangelhafte Ausbildung in Vorarlberg Luft gemacht. Diese Stimmen darf man nicht ignorieren“, meint Zimmermann.