TEUERUNG, Wohnen

Sozialer Wohnbau: Kompetenz von Schwarz/Grün enden wollend

Mario Leiter

Mario Leiter: „Regierung muss bei historischem Einbruch der Bauleistung von gemeinnützigen Bauträgern endlich ins Tun kommen."

„Die Armutskonferenz hat heute zurecht auf die enormen Mietsteigerungen durch fehlenden gemeinnützigen Wohnbau und ihre sozialen Folgen aufmerksam gemacht. Die Kompetenz von Schwarz/Grün beim sozialen Wohnbau ist hier offensichtlich enden wollend. Während gemeinnützige Bauträger darauf hinweisen, dass der Mietpreisdeckel ausgerechnet den Neubau von sozialen Wohnungen massiv erschwert, ist die Landesregierung bei der Umsetzung ihres eigenen Regierungsprograms mit 4.000 neuen Wohnungen massiv säumig. Die Landesregierung soll sich hier ein Beispiel an den SPÖ-geführten Bundesländern nehmen“, so Mario Leiter, designierter Vorsitzender der SPÖ-Vorarlberg.

Trend setzt sich fort: Vorarlberg mit höchsten Mieten und am wenigsten gemeinnützigen Wohnungen

„Allgemein haben wir in Vorarlberg die schlechteste Bilanz in ganz Österreich: Im Jahr 2022 hatten wir bundesweit gemeinsam mit Salzburg die höchsten Mieten und gleichzeitig mit 13% den geringsten Anteil gemeinnütziger Wohnungen. Dadurch geht die mietpreisdämpfende Wirkung des sozialen Wohnbaus auf den privaten Wohnungsmarkt komplett verloren. Im Vergleich dazu wohnt in Wien jeder zweite Mieter in einer geförderten Wohnung. Fazit: Der Wohnbau – und insbesondere der gemeinnützige Wohnbau – muss wieder ins Laufen kommen. Sonst galoppieren uns die Preise in den kommenden Jahren noch weiter davon. Das Leben in Vorarlberg ist ohnehin schon viel zu teuer geworden“, kritisiert Leiter.

Fertigstellungen: Gemeinnützige Wohnungen auf niedrigstem Stand seit 10 Jahren

Anstatt dringender Investitionen in leistbares Wohnen sind die Fertigstellungen im gemeinnützigen Wohnbau auf dem niedrigsten Niveau seit gut 10 Jahren. Wurden 2018 noch 605 gemeinnützige Wohnungen fertiggestellt, waren es 2022 nur noch 269. Das ist weit entfernt vom Programm der derzeitigen Landesregierung, demzufolge es in fünf Jahren 4.000 neue Wohnungen sein sollten. Für die Vorarlberger Wirtschaft ist der Einbruch beim Neubau eine Hiobsbotschaft, da der Wohnbau ein wesentlicher Konjunkturfaktor ist.

„Beim Wohnen gilt: Ohne Fleiß – hoher Preis. Wer morgen leistbaren Wohnraum will, muss ihn heute in die Wege leiten. Wenn die Landesregierung hier unfähig ist, bieten wir als Sozialdemokratie unsere Expertise der letzten 100 Jahre gerne an“, so Leiter abschließend.