SPÖ lehnt Wiedereinführung der Ambulanzgebühr ab

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Auer: Kein wirksames Rezept gegen Ärztemangel

2003 wurde die Ambulanzgebühr in Österreich abgeschafft. Nun, zwei Jahrzehnte später, wird die Forderung nach einer Wiedereinführung laut. Für die geschäftsführende SPÖ-Klubobfrau Manuela Auer stößt diese Forderung auf wenig Zuspruch: „In Österreich haben wir bereits jetzt schon eine stark ausgeprägte Zwei-Klassen-Medizin. Die Neuauflage der Ambulanzgebühr würde diese Situation nur noch weiter verschärfen.“

Falsches Rezept gegen Personalmangel

Dass Menschen, die ein gesundheitliches Problem haben in die Ambulanz gehen, liege sehr oft daran, dass sie keinen Hausarzt als Ansprechpartner hätten, erklärt Auer: „Wenn ich von diesen Personen nun verlange, dass sie sich erst von einem Arzt eine Überweisung für den Ambulanzbesuch holen müssen, ist das absurd.“ Gerade der eklatante Personalmangel im niedergelassenen Bereich sei ja der Grund, warum die Patientinnen und Patienten überhaupt erst in die Ambulanz gehen würden. „Gegen den Ärztemangel ist die Ambulanzgebühr das völlig falsche Rezept“, meint Auer.

Gesundheit darf keine Geldfrage sein

Dass man nach zwanzig Jahren keinen anderen Vorschlag parat habe, als die Gesundheitsversorgung für die Menschen weiter zu verteuern, zeige, dass man die Entwicklungen in Hinblick auf den Personalmangel offensichtlich nicht ernst genug genommen habe, so die SPÖ-Landtagsabgeordnete. „Es kann nicht die Lösung sein, dass in unserem Land eine ausreichende Gesundheitsversorgung nur mehr jenen zusteht, die Geld haben“, kritisiert Auer. Schon 2003 hat sich Auer daher für die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger stark gemacht und die Rückzahlung von Tausenden zu Unrecht eingehobenen Ambulanzgebühren bewirkt. „Die Ambulanzgebühr war damals schon der falsche Weg und ist es auch heute noch“, so die SPÖ-Landtagsabgeordnete.

Mehr Kassenarztstellen schaffen

Vielmehr brauche es einen verstärkten Ausbau im niedergelassenen Bereich, erklärt Auer. Auch um die Wahlarzt-Diskussion werde dabei kein Weg vorbeiführen, so die SPÖ-Landtagsabgeordnete: „Gerade im Bereich der Allgemeinmedizin haben wir in der jüngsten Vergangenheit eine Zunahme von Wahlarztpraxen. Dabei wäre es wichtig, gerade hier mehr Kassenarztstellen zu schaffen.“