Für SPÖ ist die Wahl Tittlers zum Wirtschaftsbund-Obmann bezeichnend
Am 7. Dezember wurde Landesrat Marco Tittler zum neuen Obmann des ÖVP-Wirtschaftsbundes gewählt. Damit zeige die Partei ein weiteres Mal, wie wenig sie an der Aufklärung und Aufarbeitung des Vorarlberger ÖVP-Skandals interessiert ist, so SPÖ-Chefin Gabi Sprickler-Falschlunger. Denn immerhin wird Tittler vonseiten der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft selbst als Beschuldigter in der Causa geführt. „Wenn man ihn jetzt sogar zum Obmann dieses dubiosen ÖVP-Bundes ernennt, ist das bezeichnend. Jemand, der selbst in die Affäre verstrickt ist, kann nicht zur Aufklärung beitragen. Und das ist wahrscheinlich genauso beabsichtigt“, so Sprickler-Falschlunger.
ÖVP macht Vorarlberg zum Selbstbedienungsladen für Parteifunktionäre
„Es liegt nicht an mir, die Wahl Tittlers deshalb zu kritisieren, weil Wirtschaft für ihn immer nur ein rein theoretisches Terrain war, auf dem er sich nie selbst bewähren musste – das muss die selbsternannte Wirtschaftspartei ÖVP gegenüber ihren eigenen Mitgliedern rechtfertigen“, so Sprickler-Faschlunger. Dafür, dass die ÖVP mit dieser Wahl den parteieigenen Skandal weiterhin in die Länge zieht, habe sie als Bürgerin und Demokratin aber kein Verständnis mehr: „Die ÖVP hat dem Vertrauen in die Demokratie bereits großen Schaden zugefügt. Und offenbar setzt sie diesen Kurs munter und in unverfrorener Ignoranz fort. Die ÖVP nimmt dabei in Kauf, dass das Ansehen von Landesregierung, Landtag und Demokratie weiterhin untergraben wird. Hauptsache ist für sie, dass sie Vorarlberg weiterhin wie einen Selbstbedienungsladen für ihre Parteifunktionäre führen kann – koste es, was es wolle.“