Auer: Situation darf nicht auf dem Rücken der Mitarbeitenden ausgetragen werden
In Vorarlbergs Landeskrankenhäusern stehen immer mehr Betten leer. Im Schnitt kann aktuell rund jedes zehnte Bett im Land aufgrund des herrschenden Personalmangels nicht belegt werden. Um ein Bild davon zu bekommen, in wie weit sich die dünne Personaldecke in den Krankenhäusern auf Wartezeiten und Versorgungsleistungen für die Patient:innen niederschlägt, stellt die SPÖ eine umfangreiche Anfrage an Landerätin Rüscher.
Personalmangel über die Jahre gewachsen
Für die geschäftsführende SPÖ-Klubobfrau Manuela Auer ist das Problem dabei kein Neues. Die Entwicklung zum aktuellen Personalengpass habe sich bereits über die Jahre abgezeichnet, weiß die SPÖ-Sprecherin: „Corona hat das Ganze zwar noch verschärft. Aber im Prinzip ist die Situation, wie wir sie nun erleben, über die Jahre gewachsen.“ Mit der nun im Raum stehenden Schließung der Akutpsychiatrie am Landeskrankenhaus Rankweil habe die Situation allerdings ein untragbares Ausmaß angenommen, erklärt die SPÖ-Landtagsabgeordnete. „Dass Menschen mit einem psychischen Leiden bald keine Anlaufstelle mehr haben, wo ihnen im Notfall schnell geholfen wird, ist in einem Land wie Vorarlberg einfach nicht akzeptabel“, kritisiert Auer die Schließungspläne. Hier werde deutlich, was es heißt, wenn über Jahre keine Maßnahmen gegen den Personalmangel gesetzt werden. „Die Leidtragenden sind am Ende dann die Patient:innen und die Angestellten“, betont die SPÖ-Sprecherin.
Personal im Dauer-Stresstest
Denn für die Versorgung und Betreuung bleibe aufgrund der dünnen Personaldecke immer weniger Zeit. Dies führe sowohl auf der Patientenseite als auch bei den Mitarbeiter:innen zu einer gewissen Frustration, so Auer: „Der aktuelle Zustand ist eine enorme Belastung für alle Beteiligten. Das Personal steht unter einem immer stärkerem Druck. Patient:innen müssen oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen.“ Dass dies auf Dauer nicht gut gehen kann, müsse jedem klar sein. Bereits jetzt würden die Personalengpässe von den vorhandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meist durch Überstunden und zusätzliche Dienste überbrückt. „Das Personal ist schon seit Jahren einem permanenten Stress-Test ausgesetzt. Die Angestellten sind am Anschlag“, betont Auer. Wie fragil die aktuelle Personalsituation in den Gesundheitseinrichtungen des Landes sei, zeige sich ja nun im Fall der Akutpsychiatrie in Rankweil. Dass Einrichtungen womöglich aufgrund von Personalmangel geschlossen werden müssen, sei ein untragbarer Zustand, kritisiert die SPÖ-Landtagsabgeordnete.