DER ROTE FADEN ENERGIEARMUT
Stark gestiegene Energiepreise werden auch im kommenden Winter viele Haushalte in die Enge treiben. Kommt es zur Entscheidung zwischen Heizen und Essen?
Obwohl Energie kein Gut wie jedes andere ist, ist der Energiemarkt liberalisiert, sprich der hochgelobte freie Markt regelt die Preise. Sozialtarife sind selbst bei bestem politischen Willen nur sehr begrenzt möglich. Aber nur etwa ⅓ der Stromkosten entfallen auf den Strompreis selbst, der Rest sind Gebühren und Steuern. Wenn Geld für Heizung und Strom fehlt, führt das zu Rückständen bei den Stadtwerken oder zu verdeckter Energiearmut, nämlich zu kaltem Wohnraum.
Ein zu großer Teil des Einkommens muss für Energie aufgewendet werden oder es muss auf Energie verzichtet werden.
Soziale Kälte für Menschen mit niedrigem Einkommen und Menschen in Mietwohnungen, welche ja nicht einmal Einfluss auf ihre Heizquelle haben. Aber auch für “Begüterte Ältere”, die Wohnraum besitzen, der für sie allein zu groß geworden ist. Umbauten zur Wohnraumteilung sind im klassischen Vorarlberger Einfamilienhaus schwierig und teuer.
Klima- und Energiepolitik sind zutiefst soziale Fragen.
Der Heizkostenzuschuss, welcher in der Stadt Feldkirch aufgrund einer Initiative der SPÖ wenigstens um 50 Euro höher als im sonstigen Vorarlberg ist, bleibt eine kleine, für Betroffene aber spürbare Erleichterung.