Unser rotes Urgestein Erich Wulz ist gestorben
Der Rote Faden
Der Mann mit dem Buch.
Versuch eines Nachrufes.
Er gehörte zum Stadtbild. Der Mann mit Vollbart und Häkelmütze, immer mit mindestens einem Buch im Arm. Kurz vor seinem 80. Lebensjahr hat er uns für immer verlassen. Der im kärntnerischen Bleiberg Geborene war Sohn eines Bergarbeiters, der im 2. Weltkrieg gefallen ist. Die Mutter hat ihn und seine Brüder alleine durchbringen müssen. Er besuchte die HTL Mödling und war später Bautechniker von Beruf.
Die Besitzerin einer Feldkircher Buchhandlung hat ihn ein rotes Urgestein genannt. Das war er auch, ein unbeugsam aufrechter Sozialdemokrat. Seit Jahrzehnten der Sozialdemokratie verbunden war er immer bereit, seine Gesinnung wortgewaltig unter Beweis zu stellen. Obwohl die Politik in seinem Leben eine tragende Rolle spielte, strebte er niemals nach höheren, offiziellen Funktionen. Denn er war persönlich bescheiden.
Vielseitig interessiert hat er sich durch seine Belesenheit das Wissen eines Universalgelehrten angeeignet. Als im besten Sinn streitbarer Geist war er ein überaus anregender Gesprächs- und Diskussionspartner, zumeist weitab von Zeitgeist und Mainstream. Sein Intellekt war gepaart mit außergewöhnlicher Warmherzigkeit, vor allem allen Benachteiligten gegenüber. Ungerechtigkeit machte ihn wütend.
Er hätte nicht gewollt, dass um ihn getrauert wird.
Die SPÖ Feldkirch wird Erich Wulz ein liebevoll-ehrendes Andenken bewahren.