SPÖ für einen Carl-Lutz-Weg in Bregenz

Michael Ritsch
Michael Ritsch Bild: (c) SPÖ

Lebensretter im Holocaust ein ehrendes Andenken bewahren

In der heutigen Sitzung der Bregenzer Stadtvertretung beantragt die SPÖ, einen bislang namenlosen Weg nach Carl Lutz zu benennen, der in der Zeit des Nazi-Regimes tausende Menschenleben gerettet hat. „Mehrere Bregenzer haben uns darauf hingewiesen, dass der Weg von den Stadtwerken Bregenz entlang des Bahngleises bis zur Rheinstraße keinen Namen hat. Wir schlagen deshalb vor, ihn ‚Carl-Lutz-Weg‘ zu nennen“, erklärt SPÖ-Stadtparteichef Michael Ritsch.

Carl Lutz: 60.000 Menschen das Leben gerettet

Carl Lutz gilt als der vergessene Retter tausender Menschen. Als Schweizer Vizekonsul in Budapest schützte der Diplomat während des 2. Weltkriegs über 60.000 ungarische Jüdinnen und Juden vor dem sicheren Tod. Sie wurden durch eine beispiellose Schutzbriefaktion, die Lutz ohne Bewilligung der offiziellen Schweiz durchführte, vor der Deportation in die NS-Konzentrationslager bewahrt.

Wirken in Bregenz

Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit hatte Lutz direkten Bezug zu Bregenz, so war er von 1954 bis 1961 schweizerischer Konsul in der Landeshauptstadt. Eine Anerkennung seines Tuns wurde ihm in der Schweiz zu Lebzeiten verwehrt. Erst nach seinem Tod wurde der Diplomat von den Schweizer Behörden rehabilitiert. „Das Wirken von Carl Lutz zeigt, dass es einen Unterschied macht, ob wir Unrecht einfach hinnehmen und schweigen, oder ob wir aufstehen und handeln. Es ist ein schönes Zeichen, wenn wir einer Persönlichkeit wie ihm in unserer Stadt einen Straßennamen widmen“, sagt Michael Ritsch.